Naturlehrpfad Graupa

Station 10 - Die Bergulme

Hinweistafel Station 10 (pdf)

Die Bergulme ist ein großer bis 40 m hoher Laubbaum mit stattlicher Krone. 30 m hohe Bäume sind nicht selten. Bis 40 m hohe Ulmen sind nur dort zu finden, wo genug Licht, Wärme und wenig Frost vorhanden sind und wo ausreichend Sickerwasser, mit Nährstoffen angereichert, vorhanden ist.

Die Bergulme

 

In Deutschland sind drei Arten der etwa 30 nördlich-gemäßigten Arten der Gat- tung Ulmus heimisch: Berg-Ulme (Ulmus glabra), Flatter-Ulme (Ulmus laevis) und Feld-Ulme (Ulmus minor).

FlatterulmeFeldulmeBergulme

Zur Gattung Ulmus tritt in Südeuropa noch der Zürgelbaum (Celtis), dessen nordamerikanischer Verwandter Celtis australis mit einem 50-jährigen Exemplar im Graupaer Tschaikowskipark vertreten ist.
Die einheimischen Ulmen-Arten verlangen tiefgründige Böden. Die Berg-Ulme kommt in Sachsen bis zu 960 m ü. NN vor. Flatter- und Feld-Ulme, typisch für die Hartholzaue und den Schatthangwald, erreichen nur das untere Hügelland. Die Berg-Ulme ist darüber hinaus ein Vertreter reicher Buchenwaldgesellschaften.
Die Ulmenbestände sind in Deutschland durch das Ulmensterben erheblich zurückgegangen. Ein Schlauchpilz, Cera-tocystis ulmi, führt über eine Reaktionskette durch Gefäßverschluss zum plötzlichen Welken. Der Pilz wurde im Ersten Weltkrieg aus Ostasien Europa verschleppt, wo sich ein sehr aggressiver Stamm ausbildete, der seit 1972 auch Deutschland heimsucht. Noch gibt es kein im Großen erfolgreiches Bekämpfungsverfahren. Am wenigsten gefährdet sind Einzelbäume (keine Ansteckungs- partner).

Die BergulmeFrüchte der Bergulme

Das elastische und zähe Holz der Berg- Ulme zeigt eine schöne Maserung.
Als „Rüster“ sind die Ulmen, vor allem Berg- und Feld-Ulme, in der Möbelindustrie gefragt (Holz schwer, hart; gelb- weißer Splint, hellbrauner Kern).

Rüster

Die Blätter der Ulmen fallen durch ihre asymmetrische Basis auf. Blattoberseite: nur bei der Berg-Ulme rauh. Blüten und Flügelfrüchte: bei Berg- und Feld- Ulme fast ungestielt.

Im alten Griechenland waren die Ulmen dem Götterboten Hermes, Beschützer der Kaufleute und der Diebe, geweiht. Die geflügelten Ulmenfrüchte begleiteten jeweils die Seelen, welche von Hermes vor den Weltenrichter geführt wurden. Angeblich wurden von den Nymphen zum Gedenken an gefallene Helden schattige Ulmen gepflanzt.

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