Schwäne in Graupa

Seit der Gründung der Gemeinde Graupa aus dem Zusammenschluss von Groß-, Klein- und Neugraupa 1933 ist der Schwan Wappentier unseres Ortes.

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Viele Jahre zierten daher Schwäne den Schlossteich in Graupa. 

Z. Z. leider nur Kunststoffexemplare, da für die artgerechte Haltung ein Schwanengehege mit Grünfläche angelegt werden muss.

Im Rahmen eines LEADER-Programmes soll dieses im 1. HJ 2022 durch die Stadt Pirna errichtet werden. Die dazu notwendigen Eigenleistungen wurden durch Spenden Graupaer Bürger und Freunde erbracht. Vielen Dank allen Helfern.

Die Geschichte der Graupaer Schwäne

Nach der Vereinigung der drei Graupaer Gemeinden 1933 entstand auch die Frage nach einem Wappen für die neu entstandene große Gemeinde.
Was lag näher, als in Erinnerung an den Ferienaufenthalt Richard Wagners und seiner hier erfolgten Komposition der Oper „Lohengrin" einen Schwan zu wählen, der ja in der genannten Oper eine gewisse Rolle spielte.

Anlässlich der Gründung des Richard-Wagner-Vereins am 09.03.1933 stiftete der Landesverein Sächsischer Heimatschutz 2 Schwäne für den Teich an der Oberförsterei (Jagdschloss). Der Richard-Wagner-Verein nahm die Tiere in seine Obhut. Mit besonderer Freude stellte man fest, dass durch die Anwesenheit dieser 2 Schwäne die Weihe des Ortes und das Andenken an Richard Wagner besonders unterstrichen und hervorgehoben wurden. Außerdem wurden diese 2 Schwäne auf dem Teich am Jagdschloss somit zum „Markenzeichen" des Richard-Wagner-Ortes. In vielen Veröffentlichungen, Fremdenverkehrswerbungen usw. wurde dieses Zeichen dann verwendet. Im Laufe des 2. Weltkrieges starben die Schwäne aus nicht bekannten Gründen, neue konnten nicht beschafft werden. Das bekannte und auch beliebte Bild des Jagdschlosses mit den Schwänen existierte nun nicht mehr.

Erst 1958 gelang es der Gemeinde Graupa ein neues Paar von der Stadt Schwerin zu erhalten. Es war schon eine kleine Sensation, als die Mitteilung vom Bahnhof Pirna eintraf, dass eine Kiste aus Schwerin für die Gemeinde Graupa eingegangen sei. Nun zierte endlich wieder ein Schwanenpaar den Schlossteich. Das Glück des Schwanenpaares währte bis Anfang der 80er Jahre, wo beide kurz hintereinander trotz guter Pflege vermutlich an Altersschwäche verstarben.

Dieses Mal sollte schnell Ersatz gefunden werden. Nach Absprache mit den Naturschutzbehörden gelang es 1984, auf den Pirnaer Elbwiesen 2 Jungschwäne einzufangen und auf dem Graupaer Schlossteich anzusiedeln. Um sie am Wegfliegen zu hindern, mussten ihnen zuvor mit Hilfe eines Tierarztes die Flügel kopiert werden. Leider stellte sich nach einiger Zeit heraus, dass es sich bei den beiden Schwänen nicht um ein Paar, sondern um 2 „Schwanenmänner" handelte, die anfingen, blutige Kämpfe auszutragen. Da eine Auswilderung - nach dem Kupieren der Flügel - nicht mehr möglich war, wurde einer der Schwäne dem Zoo in Finsterwalde übergeben. Der andere, Schwan „Moritz“, wurde das bekannteste Tier unseres Ortes und war bis zum Spätsommer 2011 der uneingeschränkte Herrscher des Schlossteiches und das Wappentier von Graupa.
Mit seinem, auf Grund der Baumaßnahmen am Jagdschloss notwendigen vorübergehenden Umzug, ins nahe gelegene ehemalige Borsbergbad, wurde er nun auch zum Fernsehstar. Leider überlebte "Moritz" die Umsiedlung nicht. In der Nacht vom 31.08. zum 01.09.11 starb er vermutlich durch Wildbiss.

Nach Beendigung der Rekonstruktion des Schlossteiches gab es schnelle und unbürokratische Hilfe aus Neustadt/Sachsen. Vom dortigen Parkteich wurden am 11.11.2011 zwei Jungschwäne nach Graupa umgesiedelt. Damit konnte im Ort die lange Tradition fortgeführt werden. Nach Feststellung des Geschlechtes erhielt das Pärchen anlässlich des Graupaer Ortsfestes am 12.08.2012 die Namen „Elsa“ und „Gottfried“ nach den Geschwistern von Wagners Oper Lohengrin von den Graupaern verliehen.

Leider stand diese Umsiedlung nach Graupa unter keinem guten Stern. Im Winter 2011/12 verstarb das Männchen eines natürlichen Todes, was leider bei Jungschwänen häufiger vorkommen kann. Auch „Elsa“ wurde leider nicht alt in Graupa. Nach ersten gelungenen Flugversuchen im August 2013 besuchte sie wiederholt die Festwiese im Park sowie angrenzende Kleingärten, bis sie am 16.08.2013 bei einem weiteren Flugversuch unglücklich im Geländer des Teiches hängen blieb und sich einen Flügel brach. Auch der schnelle Transport in die Tierklinik Stolpen konnte ihr Leben nicht retten, da sie sich eine Infektion zugezogen hatte.

Diese unglücklichen Umstände riefen eine große Diskussion über die Schwanenhaltung auf dem Schlossteich in Graupa hervor. Um den teilweise begründeten Forderungen des Tierschutzes als auch der Graupaer Tradition gerecht zu werden, beschloss der Ortschaftsrat Graupa in Abstimmung mit der Stadtverwaltung Pirna 2015 die Voraussetzungen für eine artgerechte Haltung pflegebedürftiger (flugunfähiger) Schwäne in Graupa zu schaffen. In Abstimmung mit dem Landratsamt Pirna, Referat Veterinärdienst und dem Denkmalamt wurde ein Konzept erarbeitet und am 19.10.2017 vorgelegt. Dieses beinhaltet die Schaffung eines Freilaufgeheges mit wildtiersicherem Zaun, Möglichkeiten zur überdachten Unterbringung der Schwäne im Vogelkrippenfall und Verbesserung der Aufstiegsmöglichkeit von der Wasserfläche zur Grünfläche. Nun fehlte nur noch eine entsprechende Finanzierung der Anlage.

Zur Beschaffung eines geeigneten Schwanenpärchens wurde mit dem Höckerschwan-Projekt der Vogelwarte Hiddensee Kontakt aufgenommen. Ein bereits 2018 gefundenes Paar konnte leider nicht nach Graupa vermittelt werden, da die Voraussetzungen noch nicht geschaffen waren.

Die Graupaer müssen also weiter auf die Rückkehr ihres Wappentieres warten. Wohl als Erinnerung und Aufmunterung für eine Lösung hat ein Bürger den Schlossteich mit erst einem, dann drei Plastik-Schwänen bereichert. Viele wünschen sich jedoch echte Schwäne zurück!

Mit Hilfe eines LEADER-Projektes und Aufbringung von Eigenmitteln durch Spenden soll das Schwanengehege nun 2022 realisiert werden. 

 

Aus Graupas Heimatgeschichte

Die Geschichte der Graupaer Schwäne 
W. Hippe/Chr. Hürrig Mitglieder der AG Ortschronik

Nach der Vereinigung der drei Graupaer Gemeinden 1933 entstand auch die Frage nach einem Wappen für die neu entstandene große Gemeinde.

Was lag näher, als in Erinnerung an den Ferienaufenthalt Richard Wagners und seiner hier erfolgten Komposition der Oper „Lohengrin" einen Schwan zu wählen, der ja in der genannten Oper eine gewisse Rolle spielte.

Anlässlich der Gründung des Richard-Wagner-Vereins am 09.03.1933 stiftete der Landesverein Sächsischer Heimatschutz 2 Schwäne für den Teich an der Oberförsterei (Jagdschloss). Der Richard-Wagner-Verein nahm die Tiere in seine Obhut. Mit besonderer Freude stellte man fest, dass durch die Anwesenheit dieser 2 Schwäne die Weihe des Ortes und das Andenken an Richard Wagner besonders unterstrichen und hervorgehoben wurden. Außerdem wurden diese 2 Schwäne auf dem Teich am Jagdschloss somit zum „Markenzeichen" des Richard-Wagner-Ortes. In vielen Veröffentlichungen, Fremdenverkehrswerbungen usw. wurde dieses Zeichen dann verwendet.

Gehalten wurden die Schwäne vom damaligen Forstamt, das sich im Jagdschloss befand, und das Waldarbeiter-Ehepaar Alwin und Ida Hörnig fütterte und betreute die Tiere.

Im Laufe des 2. Weltkrieges starben die Schwäne aus nicht bekannten Gründen, neue konnten nicht beschafft werden. Das bekannte und auch beliebte Bild des Jagdschlosses mit den Schwänen existierte nun nicht mehr.

Begreiflicherweise gab es nach dem Kriegsende 1945 viel dringendere Probleme im Ort zu lösen, als Schwäne zu beschaffen und zu betreuen. Trotzdem wurde immer wieder in Einwohnerversammlungen, besonders jedoch von Besuchern des Ortes, die Frage nach den Schwänen gestellt.

Noch akuter wurden diese Gedanken aber, als im September 1953 das 600jährige Bestehen Graupas gefeiert wurde.

Der Bürgermeister, die Kulturkommission, der stellv. Bürgermeister, Ratsmitglieder und andere begannen, nach Möglichkeiten zur Beschaffung von Schwänen Ausschau zu halten. Schwäne waren aber in diesen Jahren recht selten geworden. Nach mehreren Anfragen beim Zoologischen Garten in Dresden ergab sich schließlich, dass von dort ein Schwanenpaar zum Preis von 800 Mark lieferbar wäre. Das war damals für den Gemeindehaushalt eine unerschwingliche Summe. So musste also zunächst weiter auf die Wappentiere des Ortes Graupa verzichtet werden. 1956 oder 1957 knüpfte Bürgermeister Fischer Kontakte mit einem Mitarbeiter des Rates der Stadt Schwerin, der die Lieferung eines Schwanenpärchens - nur gegen Erstattung der Transportkosten zusagte.

Nun mussten Vorbereitungen getroffen werden. Der Gemeindevertreter und Revierförster Martin Zeibig baute ein Schwanenhaus, das im Schlossteich aufgestellt wurde. Das schon hoch betagte Ehepaar Hörnig .sagte die Betreuung zu, wenn das Futter gestellt würde. Dieses konnte schließlich von Bauern des Ortes gewonnen werden.

Es war schon eine kleine Sensation, als die Mitteilung vom Bahnhof Pirna eintraf, dass eine Kiste aus Schwerin für die Gemeinde Graupa eingegangen sei. Das Fuhrunternehmen Gerhard Jänichen aus Graupa holte die Kiste ab. Groß war jedoch die Enttäuschung, als nach der Öffnung festgestellt werden musste, dass ein Schwan verendet war. Man hatte in Schwerin unterlassen, die Transportkiste entsprechend zu kennzeichnen. Nun begann zunächst ein Hin- und Hertelefonieren und -schreiben, bis endlich ein Ersatztier geliefert wurde. Seit 1958 zierte nun wieder ein Schwanenpaar den Schlossteich.

Diese neuen Schwäne waren noch nicht 1 Jahr da, als der Graupaer Einwohner Emil Pfanne mit der Alarm-Nachricht erschien, dass auf einen der Schwäne ein Attentat verübt worden sei. Ein Schwan habe eine Schnur um den Hals liegen und drohe, daran zugrunde zu gehen. Es musste, sofort gehandelt werden, denn dem Schwan war anzumerken, dass er bereits an Kräften verloren hatte und deutlich nach Atem rang.

Verschiedene Versuche, den Schwan aus seiner Not zu retten, scheiterten. Immer wieder gelang ihm die Flucht in einen anderen Winkel des Teiches. Nach Stunden wurden dann die Befreiungsversuche für diesen Tag aufgegeben.

Ein Anruf des Bürgermeisters beim Dresdner Zoo brachte schließlich die Rettung. Ein versierter Tierfänger kam zu Hilfe. Er warf gekonnt ein Netz über den gefährdeten Schwan und befreite ihn schließlich von seinem gefährlichen „Anhängsel". Nach diesem aufregenden Ereignis währte das „Eheglück des Schwanenpaares noch bis Anfang der 80er Jahre, wo beide trotz guter Pflege durch das Ehepaar Freygang - dieses hatte inzwischen die Betreuung übernommen - vermutlich an Altersschwäche verstarben.

Unserem Mitbürger Lothar Kaiser ist es zu verdanken, dass damals die Graupaer Schwanentradition weitergeführt werden konnte. Nach Absprache mit den Naturschutzbehörden gelang es ihm (unter Verlust seines Hutes, wie er zu berichten weiß), auf den Pirnaer Elbwiesen 2 Jungschwäne einzufangen und auf dem Graupaer Schlossteich anzusiedeln. Um sie am Wegfliegen zu hindern, mussten ihnen zuvor mit Hilfe eines Tierarztes die Flügel gestutzt werden. Leider stellte sich nach einiger Zeit heraus, dass es sich bei den beiden Schwänen nicht um ein Paar, sondern um 2 „Schwanenmänner" handelte, die anfingen, blutige Kämpfe auszutragen. Da eine Auswilderung - nach dem Kupieren der Flügel - nicht mehr möglich war, wurde einer der Schwäne dem Zoo in Finsterwalde übergeben. Der andere wartet unterdessen noch auf eine passende Partnerin, wenn er sich nicht inzwischen in sein Junggesellendasein geschickt hat.

 

 

Schwanenumzug

Medienereignis 2011 – ein Schwan zieht um

 

Auf Grund der Baumaßnahmen am Jagdschloss mit Instandsetzung des Schlossteiches 2011 war ein vorübergehender Umzug des Schwanes „Moritz“ ins nahe gelegene ehemalige Borsbergbad notwendig.

Am 23.03.2011 wurde Moritz zum Fernsehstar im MdR.

Moritz zieht umEinfangen im SchlossteichAussetzen im Borsbergbad

Die Maßnahme hatte jedoch fatale Folgen. In der Nacht vom 31.08. zum 01.09.11 starb Moritz durch Wildbiss.

 

Spendenwerbung Schwanengehege

Graupaer Kinder rufen zu Spenden für das Schwanengehege auf

Video zum Spendenaufruf (mp4)

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