Koordinaten: 51°0’ N; 13°55’ O
Höhe über NN: Ortsbereich 123 - 185 m, Flurbereich 121 - 357 m
Einwohner: 3336 (31.12.2014) inkl. Bonnewitz
Urkundlich erstmals erwähnt wurde Graupa 1350. Die Schreibweise des Ortsnamens variierte in all den Jahrhunderten. Erst seit 1933 besteht die Einheitsgemeinde Graupa. Sie ist aus den Dörfern Groß-, Klein- und Neugraupa sowie Vorderjessen hervorgegangen. 1972 kam Bonnewitz mit seinem denkmalgeschützten Ortskern hinzu.
Seit 1999 ist Graupa, die vordem größte Landgemeinde des Landkreises Sächsische Schweiz, Ortsteil der Großen Kreisstadt Pirna.
Durch die Zersplitterung blieb Graupa über Jahrhunderte hinweg unbedeutend und wurde sowohl weltlich als auch kirchlich vom etwa 8 km entfernten Schönfeld beherrscht.
Zentrale Baulichkeit ist das ehemalige Rittergut Raupenberg, später Jagdschloss für Friedrich August II..
Jagdrechte besaßen die Wettiner bereits seit 1602. Eine Salzlecke mit der Jahreszahl 1716 im Graupa-Pillnitzer Tännicht erinnert an August den Starken. Der Jagdweg am Borsberg mit den berühmten Hohen Brücken wurde 1788 von Graf Marcolini veranlasst, dem Verwalter der Pillnitzer Sommerresidenz der Wettiner.
Kirchlich gehörte Graupa bis 1927 zum Kirchspiel Schönfeld. Die Graupaer Kirche wurde am 17.Oktober 1909 geweiht. Sie blieb bis 1927 Nebenkirche von Schönfeld. Seit 1999 sind die Kirchgemeinden Graupa und Liebethal vereinigt.
Das Jagdschloss ist auch der Ausgangspunkt der forstlichen Tradition Graupas. Seit 1831 residiert hier ein Forstmeister, 1839 wurde er zum Königlichen Forstmeister ernannt. Die forstliche Forschung wurde 1946 mit der Neuorganisation der Forstlichen Versuchsanstalt Tharandt eingeleitet. Aus dem damals gegründeten Dienstbezirk Graupa ging 1952 das Forstinstitut der Deutschen Akademie der Landwirtschaftswissenschaften hervor, das heute als Staatsbetrieb "Sachsenforst" Landesforstverwaltung und forstliche Forschung unter einem Dach vereinigt. Die Institution ist der größte Arbeitgeber im Ort.
Graupa hat durch Pirnaer Verwaltungsentscheidungen in den letzten Jahren verschiedene Einrichtungen verloren, wie zum Beispiel das Borsbergbad oder die Mittelschule. Dem stehen Gewinne wie der Neubau einer modernen Turnhalle oder Erweiterungen des Diakonischen Altenzentrums, des Ottihofes (ein Heim für behinderte Jugendliche), und der Martin-Kretschmer-Schule für behinderte Kinder in Bonnewitz gegenüber. Das ehemalige Badgelände wird durch Renaturierungsmaßnahmen parkähnlich gestaltet. Der hier vorbeiführende, 1971 geschaffene Naturlehrpfad zum Borsberg ist bereits teilweise neu gestaltet.